Alt und neu, Architektur (1950er-1970er), Fernsehturm, Film-Locations*, Leuchtreklame, Perspektive und Linien, Sowjet-Propaganda, Straße, U-Bahnhöfe (1920er), Weltzeituhr
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Friedrichshain
17. Juni 1953, Arbeiteraufstand, Bürgerrechtsbewegung, Gentrifizierung, Sowjetunion, Staatssozialismus, Totalitarismus, utopische Stadtplanung,
Die ehemalige „Deutsche Demokratische Republik“ verkörperte für viele den Traum von Frieden, Gleichheit und Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch den deutschen Nationalsozialismus und einem unfassbar zerstörerischen Krieg.
Für viele wurde das Leben in dem totalitären Staat jedoch zum Albtraum, was letztendlich auch zum Ende dieser Utopie vom Staatssozialismus und einem Ein-Parteien-Staat führte.
Wir begeben uns gemeinsam aus ostdeutscher Perspektive auf die Spuren, die die stalinistisch und sowjetisch geprägte Zeit zwischen 1945 und 1990 in Ostberlin hinterlassen hat. Die DDR war mehr als die Mauer, mehr als Militarismus und kuriose Möbel oder Fahrzeuge, sie war für viele ihre Identität und ist es teilweise noch bis heute.
Auf dieser Fototour „Spuren der DDR“ nehmen wir den Blickwinkel der Stadtplanungskollektive ein, der Propaganda-Künstler, der DDR-Elite und den normalen Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihren Mut die als unüberwindbar geltende Berliner Mauer zu Fall gebracht haben und mit ihr am Ende den gesamten Unrechtsstaat.
Auch für Liebhaber:innen der bewegten Fotografie, hat diese Fototour etwas zu bieten: Einige der Drehorte von Good Bye Lenin (2003) und Das Leben der Anderen (2006) liegen auf unserer Strecke.
Diese Fototour ist eine Zeitreise in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, die weiter westlich so nicht zu erleben ist. Eine Reise in eine Zeit, in der noch politische Utopien geherrscht haben.
Fotografisch ist diese Fototour vor allem interessant für Freund:innen der Architektur und Kunst im öffentlichen Raum. Es darf aber nie vergessen werden, dass beides auf dieser Strecke propagandistische Ziele hatte.
Wir beginnen die Fototour auf dem Vorzeigeplatz der ehemaligen Hauptstadt der DDR, dem Alexanderplatz und bewegen uns dann entlang der ehemaligen Stalinallee zum ehemaligen kulturellem Zentrum, das dem Potsdamer Platz den Rang ablaufen sollte, der in den 1920er Jahren wie kein anderer Ort für die Goldenen Zwanziger stand, sich aber nun im „klassenfeindlichen“ West-Berlin befand.
Wir bewegen uns entlang einer kilometerlangen Magistrale, die „zu Ehren Stalins“ gebaut worden ist. Solche monumentalen Bauten sind auch in Städten wie Kyjiw, Warschau oder Bukarest zu sehen. Aber weiter westlich oder südlich suchen sie Ihresgleichen.
Ironischerweise waren die Bauarbeiten dafür Herd des Aufstands vom 17. Juni 1953 und hält noch so einige Geheimnisse inne, die wir ihr entlocken werden.
Wir schließen die Fototour in einem Café ab, welches auch gleichzeitig ein Museum ist und in der wir einen Einblick in die Wohnungen finden, die für damalige Verhältnisse luxuriös waren und es bis heute sind.
An dieser Stelle ist natürlich noch etwas Platz für eventuell offene Fragen oder einfach einen Kaffee und Kuchen.